Der 16. März 2025 war morgens mit 2,0°C gerade noch frostfrei. Doch weil der Wetterbericht für den gesamten Tag Sonnenschein voraus sagte, freuten sich 50 Füße der Familiengruppe auf eine interessante Runde nördlich unserer Stadt. Doch was kann denn an so einer Tagebaufolgelandschaft schon interessant sein? Nach gar nicht allzu langer Strecke wurde es schon spannend. Linkerhand vom Hauptweg abgebogen, fanden sich große Tierspuren im feinen Kippensand. Kurz ausgemessen und die wichtigen Eigenschaften gefiltert stand fest, der Wolf ist hier lang gelaufen. Nun scannen Kinderaugen ganz aufmerksam den Waldboden und finden die nächste Spur vom Dammhirsch. Kurz darauf die Abdrücke des Marders, Waschbärs und der Wildschweine. Hier muss ganz schön was los sein, wenn nicht 13 Kinderstimmen durcheinander schwatzen. Nach einiger Strecke ein plötzlicher Stopp! Nur die mutigsten Kinder gingen voran. Was ist denn das? Da liegen bunte Tannenzapfen neben dem Weg? Einer ist jedoch nicht farbig angestrichen – den werfen wir einmal nach vorn und dann schauen wir, wer seinen farbigen Zapfen am Dichtesten heranwerfen kann. Danach kommt der große Hunger. Ist es noch weit? Wie lange dauerts noch bis zur Pause? Noch eine Runde Waldboule mit den Zapfen und schon sind wir irgendwo in der Nähe der Stelle, wo früher der Ort Rauno gelegen hat. Heute ist dieser Rastplatz mindestens 20 Meter tiefer gelegen, als die Häuser vor der Abbaggerung des Deckgebirges und der Gewinnung des Kohleflözes standen. 30 Jahre nach diesem gewaltigen Einschnitt in die Landschaft wandern wir wieder über Stock und Stein als wäre es immer so gewesen. Der weitere Weg führt uns durch einen Taleinschnitt und unverhofft stehen wir auf einem Abenteuerspielplatz. Die Gestalter der neuen Landschaft haben sich sicher etwas dabei gedacht, dass hier ein 100’er Rohr durch eine Brücke führt. Was kann den spannender sein, als da komplett durchzukriechen? Klara schaute dem Spektakel eher reserviert zu. Mit ihren 8 Monaten könnte sie zwar hinterherrobben…. Der Weg führte uns nun noch zur Aussicht auf den Großräschener See und auf den Aussichtspunkt Reppist. Nach dieser Rast ging es Richtung Startpunkt zurück. Auf dieser letzten Etappe merkten unsere jüngsten Wanderinnen Barbara und Shiva das schon 10 Kilometer hinter uns lagen. Noch eine kurze Rast und auch die letzten 1500 Meter ohne Tragehilfe geschafft – Gemeinsam ist halt am schönsten!
Text: Enrico